Die letzte Fahrt der Barcosa

2023-01-09 (Tag 11)

  • 1d6: 3 → Konfrontationen
  • 1d6+6: 11 → Du siehst, wie sich unter der Haut einer Person etwas bewegt. Sprichst du sie darauf an?
  • Unheilsuhr: ⬛⬛⬛⬛⬛⬛⬛ ⬛⬛⬛⬛⬛⬛ +6 ⬛⬛⬛⬛⬜ ⬜⬜⬜⬜ ⬜⬜⬜

Mann, habe ich eigentlich erwähnt, dass irgendetwas hier nicht stimmt?

Heute Morgen wachte ich doch recht groggy auf. Meine linke Seite hat den ein oder anderen blauen Fleck von unserem Seemannstanz gestern, aber es ist nicht so schlimm, dass ich länger darüber nachdenken würde. Kurz nach dem Wecken kam auch schon unser Schiffsjunge mit der Order „Report beim Chef“ vorbei. Freundlicherweise nach dem Frühstück. Der Alte schien gute Laune zu haben.

Nach etwas Porridge ging es also auf zur Kapitänskajüte. Klopfen, warten, rein, setzen. Ja, setzen. Das gibt es nur selten. De Ruyter hatte wie immer nicht viel über für lange Reden und fragte direkt: „Was stimmt hier nicht?“

„Der Koch ist zu gut, die Anzahl der Passagiere ist unerwartet hoch, den Fischen scheint das Wasser nicht zu bek …“

„Ich meine Jamie“, knurrt der Alte mich an.

„Keine Ahnung Käpt’n!“

„Vielleicht ein bisschen was beim Würfeln verloren und uneinig über die Restzahlung?“

„Nein, wir würfeln nicht!“

„Was spielt ihr dann?“

„Blackjack!“

De Ruyter zog eine Augenbraue hoch.

„Nur um Rum.“

Der Kapitän lehnt sich zurück und zündet seine Pfeife umständlich mit einem Holzspan an. Ich verkniff mir Kommentare über offenes Licht an Bord. Mit einem tiefen Ausatmen beugte er sich wieder vor und blinzelte mich durch den vanilligen Rauch an.

„Irgendetwas stimmt hier nicht.“

Ich nickte stumm. Dann erzähle ich von unseren berobten Javanern und ihren kultigen Ritualen in der Kabine und was die Musik, die ich so lange hörte, damit zu tun hat.

„Lass das Seemannsgarn“, fauchte de Royter und ich guckte perplex. „Wir haben hier einen Auftrag zu erfüllen und das ist auch ohne die Schiffsgerüchteküche schwer genug. Sieh zu, dass du dich mit Jamie wieder verträgst und dann ab ans Werk. Wir haben alle was zu tun.“

Ich öffnete noch einmal den Mund, zwang mich aber nur zu einem „Käpt’n“ und verließ die Kabine. Das war nicht hilfreich.

Jamie fand ich in der Messe, wo er mir, sich entschuldigend, in die Arme fiel. Er wüsste nicht, was passiert sei, nur dass er auf einmal fürchterlich wütend wurde und … ihm fehlten die Worte. Wir setzten uns und Smutje stellte uns wortlos zwei Becher mit Grog hin. Habe ich erwähnt, dass er der Beste ist? Wir stießen an und ich sah, wie sich die Sehnen auf Jamies Handrücken bewegten, als ob er auf dem Becher Klavier spielte. Wir unterhielten uns, während wir den Grog genossen und ich wurde wohl blass, als ich wieder sah, dass sich die Sehnen seiner Hand bewegten. Nur, dass er die Finger gar nicht bewegte. Bevor ich etwas sagen konnte, hörte es auch schon wieder auf und ich beschloss, es erstmal nicht zu erwähnen. Jedenfalls nicht, bevor ich nicht mal mit Robin über das alles gesprochen habe.

Das Merkwürdigste aber war eine kleine Gruppe von Mäusen, die sich flink durch die Messe trollte. Smutje stöhnte „das glaube ich nicht“, und auch Jamie und ich waren verwirrt. Ratten gibt es ja immer auf Schiffen, aber Mäuse? Wir guckten uns an und zuckten mit den Schultern.

Weiter mit: Jamie III.