Elegy Nacht 1

Frühstück

Ich erwache früh, aber nicht so früh wie mein Vorfahr. Der Sir läuft in einem der Stockwerke über mir, ich glaube, er geht in die Bibliothek. Ich stecke die beiden Messer, die ich seit vielen Jahren während des Schlafs in Händen halte, in ihre Scheiden und stehe auf, um die Tür für Silvia zu öffnen. Die Haushälterin des Sirs tritt mit einem kleinen Knicks ein. Sie ist noch viel ungewöhnlicheres Verhalten gewöhnt.

„Der Sir schickt mich, um Ihr Frühstück zu sein. Möchten Sie essen?“, informiert sie mich und sieht zu Boden, ohne den Kopf zu senken.

Ich betrachte sie einen Moment. Falls meine Reglosigkeit sie nervös macht, lässt sie es sich nicht anmerken. Ihr zu einem dunkelblonden Dutt zurückgebundenes Haar und ihre schwarz-weiße Haushaltsuniform ohne Kragen lassen ihren weißen Hals frei, er ist makellos, aber ihre weiße Hautfarbe bereitet mir Sorgen.

„Wie oft hast du in den letzten Wochen «Frühstück bereitet»?“, frage ich in möglichst sanftem Ton.

„Das letzte Mal vor 8 Wochen“, sagt sie mit noch immer gesenktem Blick.

„Das ist noch nicht lange genug her“, fange ich an zu erklären, als sie mich mit groß gewordenen Augen direkt anblickt. „Aber ein kleiner Snack wird dich nicht umbringen.“ Sie atmet hörbar aus und legt ihren Kopf leicht zur Seite. Ich trete ruhig auf sie zu, fasse ihr Kinn mit der linken Hand und drehe ihren Kopf so, dass ihr Hals sich streckt.

Mechanics
Move “Feed”: 5+1, because The Sir bid her to be of Service. 2d10: [10, 1], weak hit: -1 Focus, +2 Blood

Ihr auf einmal rasender Puls und ihre Blässe lenken mich ab, als ich meine Eckzähne in ihre Carotis treibe. Dass es ihr gefällt, wie es Menschen immer gefällt, wenn sie den Kuss des Vampirs erwidern, täuscht mich nicht darüber hinweg, dass häufiges Blutspenden gefährlich sein kann. Ich trinke nur wenig, fülle meine Reserven aber trotzdem vollständig auf. Der Sir hat wie immer einen scharfen Blick für Details. Als ich von ihr ablasse, beobachte ich einen Moment ihr entzücktes Gesicht, dann lecke ich in einem langen, langsamen Zug über die beiden Wunden an ihrem Hals. Sie heilen augenblicklich, und während ich zurücktrete, öffnet Silvia ihre Augen und blickt mich einen Moment verwirrt an.

Dann sagt sie leise: „Oh“, und nach einer Pause: „Der Sir erwartet Sie in der Bibliothek. Benötigen Sie noch etwas?“

Ich verneine und sie verlässt das Zimmer mit einem weiteren kleinen Knicks, während ich ihr hinterher sehe. Ich ziehe mich an und mache mich auf den Weg in die Bibliothek zu Greyson Ashcroft, dem Sir.

Die Bibliothek

„Callidus, mach es dir bequem“, begrüßt Sir Ashcroft mich, ohne aufzusehen, aber mit einer vagen Geste in Richtung der Ledersessel, die um einen kleinen runden Holztisch stehen. Sofort fühle ich mich zufrieden, dass ich in seiner Nähe bin und möchte seinem Wunsch nachkommen. „Niemand nennt mich mehr so“, antworte ich zerstreut, während ich in einem glänzenden Sessel Platz nehme. Der leichte Geruch von Lederfett mischt sich unter die anderen Gerüche. Altes Papier, Holzpolitur. Einen Moment denke ich an die vielen Bibliotheken, in denen ich über die Jahrhunderte gesessen habe. Vampire lieben Bibliotheken. Wer lange auf Erden wandelt, bekommt früher oder später Gedächtnisprobleme.

„Vielleicht nimmst du einen Namen an, der nicht klingt, als würde eine Schlange ihre Brut ausschimpfen?“

Greyson sieht mich verschmitzt aus den Augenwinkeln an. „Das ist im Moment unwahrscheinlich, Vorfahr. Gibt es Neuigkeiten über die Crew?“, frage ich, um zum Thema zu kommen. Die Nacht ist jung, aber falls wir tatsächlich wissen, wer die Morde durchgeführt hat, und, noch wichtiger, wo die Mörder sich aufhalten, sollten wir keine Zeit verschwenden.

Sir Ashcroft steht für einen Moment so starr und regungslos, dass selbst ein römischer Stoiker vor Neid keuchen würde. Vielleicht kannte er ein paar Stoiker persönlich. Ernsthaft setzt er sich in den Sessel gegenüber. Angelehnt, aber nicht entspannt, hält er einen weiteren Augenblick inne, dann sieht er mich direkt an. „Marc und sein Team sind sich sicher. Auch wenn es diesmal nur ein Einbruchdiebstahl war, ist der Modus Operandi der gleiche. Die Crew scheint aus 3 jungen Vampiren und einer wechselnden Anzahl menschlicher Spezialisten zu bestehen. Die Sterblichen interessieren uns nicht, aber die Vampire sollen heute feiern. Ich möchte, dass du einen oder zwei von Ihnen, möglichst unbeschädigt, in die Lagerhalle bringst, damit wir uns mit ihnen über Ihre Aufträge und Auftraggeber unterhalten können.“

Ich kann mir vorstellen, dass diese Unterhaltung nicht angenehm wird. „Wo finde ich Marc?“, frage ich und beginne aufzustehen.

„Er ist im Hinterzimmer des Simple Life Diner und hat ein kleines Team zusammengestellt, das dir helfen wird. Silvia hat dir ein Taxi gerufen. Oh, und vergiss nicht, dass ich nach der Eröffnung im Museum Gäste hierher eingeladen habe.“

Wortlos verlasse ich die Bibliothek und gehe zurück in das Schlafzimmer, wo ich das Schulterholster mit meinen Messern greife. Ich lege es an und überprüfe, dass die schmalen Riemen mit den Druckknöpfen korrekt über den Schutzstegen liegen und ich sie schnell lösen kann. Selbstverständlich habe ich auch Kydexscheiden, perfekt an die Klingen angepasst, so dass sie ohne Riemen halten, aber die Wahrheit ist, dass ich diese künstlichen Dinger nicht mag. Zufrieden gehe ich in Richtung Haustür. Silvia, noch etwas bleicher als vorhin, hilft mir in meine dünne Lederjacke und öffnet mir die Tür.

Draußen steht das beige Taxi. Ich gehe direkt darauf zu und der Fahrer öffnet mir die Autotür. „Zum Simple Life Diner, bitte“, sage ich und wir fahren los. Ich schließe meine Augen und versuche mir Selbstvertrauen einzuflößen. Ich könnte es heute Nacht brauchen.

Lageplan

Etwa 20 Minuten später erreichen wir das Diner. Der Block ist ein bisschen heruntergekommen, überall bröckelt der Putz unter kaputten Feuerleitern. Vor dem Diner wartet ein junger Vampir, den ich nicht kenne, auf mich und bittet mich, mit nach hinten zu kommen. Die detaillierte, nahtlose Planung des Sirs fasziniert mich immer wieder. Wenn man ihn nicht kennt, hält man ihn für den Typ zerstreuter Professor, aber in Wahrheit ist sein Gehirn eine extrem präzise Maschine.

Wir gehen durch den Hauptraum das Restaurant in Richtung Hinterzimmer. Nur ein paar Gäste sitzen an den nicht zusammenpassenden Tischen und man hört das eifrige Geklapper einer Tastatur. Hinten angekommen springt Marc vom Tisch, an dem er mit einem dritten Vampir sitzt, auf und begrüßt mich mit einem festen Händedruck.

„Stimmt es, dass Du Personen identifizieren kannst, ohne etwas von ihnen zu wissen?“, fragt er ohne viel Federlesen.

„Ja. Wo stehen wir?“, frage ich ebenso direkt.

„Im Hinterzimmer des Simple Life Diner“, antwortet er ohne zu zögern.

Ich hebe eine Augenbraue, wobei sich die andere entgegengesetzt mitbewegt.

Marc zuckt ganz leicht mit den Schultern und beginnt zu berichten. Die Crew, von der wir vermuten, dass sie das letzte Attentat auf die Familie des Sirs durchgeführt hat, soll heute einen erfolgreichen Beutezug feiern. Als Ort der Feierlichkeiten wird eine Bar außerhalb der Stadt an der Bundesstraße durch die Wüste vermutet, in der sich der Vampirteil der Crew später in der Nacht treffen möchte, um es sich gutgehen zu lassen. Die „Desert Fangs Tavern“ ist ein etwas merkwürdiger Laden mit einem Dekor aus Knoblauchkränzen, Kruzifixen und falschen Fackeln, aber sie bietet einen gerne genutzten Service: Menschliche Angestellte konsumieren dort Alkohol, um anschließend von Vampiren zu Ader gelassen zu werden. Die Menschen funktionieren als eine Art Proxy und ermöglichen es den Vampiren, betrunken zu werden.

„Wie sehr vertrauen wir auf diese Informationen?“, frage ich Marc direkt.

„Wir halten sie für sehr zuverlässig“, antwortet er und zieht das „Wir“ in die Länge.

„Und was wissen wir alles nicht“, gebe ich zurück, das „wir“ betonend.

„Die Namen der Crew-Mitglieder, wie sie aussehen, wann sie genau eintreffen werden. Aber wir“, Betonung, „denken ,dass es drei, maximal vier, sind und sie erst in etwa drei Stunden eintreffen werden.“

„Ich bin gleich wieder da“, erkläre ich mich knapp und gehe in die als Büro dienende Nische des Restaurants, wo der Besitzer in einen Computer starrt und verzweifelt auf die Tastatur eindrischt.

„Ich brauche ganz dringend einen Ausdruck, und könnten Sie ihn laminieren, bitte?“, frage ich ihn und gucke ihn etwas hilflos an.

Mechanics
Move Compel +1, because the owner is in debt to the Sir and knows that we know him. 6,3 against 5 → weak hit +1 focus

„Natürlich, wenn Sie mir helfen, diesen verdammten Computer dazu zu bekommen, das zu tun, was ich möchte, und nicht, was er will.“

„Selbstverständlich“, sage ich mit einer gewissen Fröhlichkeit und konzentriere mich auf den PC, während ich um den Schreibtisch herumgehe.

Mechanics
Power Technomancy. 5,2 against 7 → strong hit, +1 focus

Noch bevor ich meine Hände in die Nähe des alten PCs bringen kann, stürzt er sehr bunt ab. Der Besitzer flucht so laut, dass die wenigen Gäste sich erschrocken umdrehen. Dann fängt er sich wieder, schaut mich an und zischt durch zusammengebissene Zähne: „Danke. Ich bringe ihren Ausdruck gleich …“

„Danke!“, erwidere ich noch fröhlicher als zuvor und gehe zurück ins Hinterzimmer.

Marc und ich schmieden einen einfachen Plan, der es uns erlauben sollte, die Crewmitglieder, oder wenigstens ein oder zwei, zu identifizieren (meine Aufgabe), und den Rest auszuschalten (Aufgabe seiner beiden „Assistenten“).

Zu dritt fahren wir in Richtung „Desert Fangs“. Die beiden lassen mich im Ort raus und ich gehe den letzten Kilometer zur Bar alleine. Ich brauche etwas Vorsprung, und es ist sowieso besser, wenn wir nicht zusammen aufkreuzen.

Die Bar

Mechanics
Oh Rakel, passiert etwas auf dem Weg zur Bar? Unwahrscheinlich: 41 →nein.

Der Weg zur „Desert Fangs Tavern“ ist ereignis- und irgendwie auch trostlos. Kleine Ein- und Zweifamilienhäuser säumen den Weg, mehr oder minder gepflegte Gärten reihen sich an Steinwüsten. Die Taverne steht etwas abseits am Ende einer schlecht beleuchteten Straße. Ein einsamer Einlasser lehnt am Türrahmen und guckt in die Gegend. Als ich die drei Stufen zum Eingang hochkomme, würdigt er mich eines abschätzigen Blickes und raunt „du könntest nicht toter aussehen, oder?“

Mechanics
Versuche, menschlich zu erscheinen. 4,2 gegen 5 → strong hit, +1 focus.

Ich schaue ihn direkt an und konzentriere mich darauf, menschlich zu erscheinen. Sofort schießt mir das Blut ins Gesicht und meine Haut verliert die wachsartige Blässe, die jedem Vampir zu eigen ist. Die respektlose Art des Rausschmeißers scheint mich motiviert zu haben, mir gelingt die Transformation nicht immer so gut und reibungslos.

Der Türsteher grinst breit und sagt: „Willkommen in der Desert Fangs Tavern, die erste Bloody Mary ist aus’s Haus.“

Ich grumpfe etwas, das wie ein kurzes Lachen klingen könnte und trete ein. Drinnen ist es genau so, wie ich erwartet hätte. Überall hängen Knoblauchgirlanden und Kruzifixe herum. Bestimmt steht Weihwasser auf der Getränkekarte. Das Ambiente ist eher dunkel und ich bin mir sicher, dass sterbliche nicht alle Ecken des ohnehin verwinkelten Raums einsehen können. Ich suche mir einen Platz, was zumindest noch kein Problem darstellt. Während ich den Gang zu den Toiletten im Auge behalte, ordere ich tatsächlich eine Bloody Mary. Die lokale Variante ist Blut aus der Mikrowelle mit etwas Tabasco. Eigentlich gar nicht so schlecht.

Nach ein paar Schlucken beschließe ich, dass die Toiletten leer sein müssten. Vampire gehen nicht oft aufs Klo.

Mechanics
Oh Rakel, sind die Toiletten leer? 60, ja.

Die nicht zu sauberen Örtlichkeiten sind tatsächlich leer. Ich inspiziere die Stalltür, die dem Eingang am nächsten ist. Funktioniert, mehr aber auch nicht. Ich hole den Ausdruck von vorhin aus meiner Jacke. Zum Laminieren hat es dann doch nicht gereicht, aber so ist es fast besser. Mit dem mitgebrachten Tesa-Film klebe ich ein „Außer Betrieb“-Schild an die Tür und mache mich wieder auf den Weg nach draußen.

Wieder zurück bei meiner blutigen Maria stelle ich fest, dass der Laden sich langsam füllt. Neben ein paar Pärchen betreten auch einige Gruppen von jungen Vampiren die Bar, von denen jede mein Ziel sein könnte. Ich werfe noch einen Blick auf die Uhr, der erste meiner Kollegen sollte bald eintreffen, und versuche meine Ziele zu identifizieren.

Mechanics
Activate Sixth Sense, 1, 4 gegen 7 → strong hit. +1 focus, +1 forward.

Kaum konzentriere ich mich auf die Frage „Who’s most likely to give me what I want?“, interessiere ich mich sehr für eine Vierergruppe von Vampiren und ganz besonders für einen unauffällig aussehenden Vampir mit einer blauen Baseballkappe. Die Gang steht am Billardtisch und scheint sich über irgendetwas einig zu werden. „Who’s most likely to harm me?“, frage ich mich und sofort springt mir der ganz leicht abseits stehende kurze, aber sehr bullig wirkende Vampir des Quartetts ins Auge. Er ist jung, keine 200 Jahre und bewegt sich mit ruhiger Selbstsicherheit. Ich beschließe einen Moment zu warten.

Etwas später kommt Quinn, herein. Wir begrüßen uns, und auch er bestellt eine Bloody Mary.

„Wollen wir später eine Runde Billard spielen? Vielleicht kann ich eine Baseballkappe gewinnen.“

Quinn nickt langsam und sagt: „Gute Idee.“

Wir trinken schweigend bis der bullige Vampir sich auf dem Weg zum Klo macht. Die Party kann beginnen. Ich mache mich recht schnell auf dem Weg zum Klo, nehme mir aber noch die Zeit, um unserem dritten Mann die Ziele zu zeigen.

Meins geht gerade durch die Tür zum Klo, ich hinterher und ziehe meine Messer, noch bevor ich durch die Tür bin.

Mechanics
Gang-Vamp [X] [X] [X] [X] [X] [X] [X] [X] [] [] Enter the fray, 4, 6 gegen 6+1 (force) → strong hit: 2 harm + 2 harm for cuthroat, +2 focus

Mein Timing ist perfekt. Genau in dem Moment, indem der Vampir sich orientiert und auf die Pissoirs zugeht, ramme ich ihm meine Messer links und rechts unter die Rippen. Einem Menschen hätte ich damit beide Lungenflügel punktiert und der Kampf wäre vorbei, bevor er richtig begonnen hätte. Vampire sind etwas anderes aber nachdem ich die Messer wieder herausgerissen habe, schwankt der vermutliche Killer nur und ich setze zum Finale an.

Mechanics
Conclusion roll: 2, 7 gegen 8 → strong hit, +1 focus, +2 xp.

Ich stoße beide Messer dort durch die Brust des Vampirs, wo sich das Herz befinden könnte, falls er eins hätte und er sackt zusammen. Sofort verliert er jede Ähnlichkeit mit einem lebenden Menschen und beginnt zu verwesen. Der Prozess wird einige Stunden dauern, also werfe ich ihn in die Kabine mit dem „Außer Betrieb“-Schild an der Tür. Nachdem ich kurz seine Taschen durchsucht habe und sein Portmonee an mich genommen habe, verlasse ich die Kabine wieder.

Mechanics
Oh Rakel, waren wir alleine im Toilettenraum? Wahrscheinlich: 65 → ja.

Draußen ist von Baseballkappe nichts zu sehen, aber mein zweites Teammitglied spricht mit Nachdruck auf die letzten beiden Vampire ein. Er schlägt kurz die beiden Seiten seines Sakkos zurück und zeigt die beiden großen Glocks, die in Schnellziehholstern an seinem Gürtel hängen. Die Vampire heben beschwichtigend die Hände, während sie gleichzeitig einen Schritt zurückgehen. Ich gehe nach draußen, wo Käppi sich anscheinend gerade darauf vorbereitet, mit Quinn zu kämpfen. Das wäre an einem anderen Tag bestimmt lustig, aber heute zählt Geschwindigkeit und Unauffälligkeit. Also ziehe ich ihm mit aller Kraft die Griffe meiner Messer über den Hinterkopf, während Quinn ihm einen sehr interessant aussehenden Schlag an beide Halsseiten verpasst. Käppi sackt zusammen, aber bevor er den Boden erreicht, schnappen wir ihn an Händen und Beinen und werfen ihn in den Kofferraum. Diese selbst öffnenden Türen an den neuen Autos sind toll. Wir steigen ein und fahren los.

Mechanics
Progress

Die Rückfahrt

„Was ist mit deinem Partner?“, frage ich, nachdem wir aus dem raus sind und uns niemand zu verfolgen scheint.

„Marc? Der wird noch ein bisschen gucken, was passiert und dann ein paar Shots durch eine hübsche Serviererin zu sich nehmen.“

„Hm.“

„Ja.“

„Kann ich mit unserem Gast helfen?“

Quinn überlegt einen Moment, während er das große Auto gelassen in Richtung Santa Maria steuert. „Ja, ich glaube nicht, dass er viel von dir gesehen hat. Vielleicht führen wir den guten alten »Freund in der Not« auf“, überlegt er.

„Funktioniert das tatsächlich?“

„Du wärst erstaunt, wie oft. Wenn sie verzweifelt sind, greifen sie nach Strohhalmen. Egal ob Mensch oder Vampir. Trägst du immer noch keine Schusswaffe?“

„Ich hatte noch keine Zeit, mich mit diesen modernen Dingern zu beschäftigen“, grinse ich verlegen.

Quinn schnaubt. „Komm mit mir auf den Schießstand. Du solltest sicher im Umgang mit den »Dingern« sein.“

„Um deine Partner nicht zu gefährden“, schiebt er nach.

„Vielen Dank für dein Angebot“, sage ich und meine es ehrlich. „Wann immer du Zeit hast.“

„Wir werden ein paar Tage mit unserem Gast beschäftigt sein. Nach dem Wochenende?“

„Gerne.“

Mechanics
Make a Connction: 5,6 against 5, burn Focus → strong hit.
Mechanics
Oh Rakel, passiert etwas auf der Autofahrt? Unlikely: 53, nein.

„Wir haben ein hübsches Zimmer für unseren Gast vorbereitet. Soll ich dich auf dem Weg irgendwo absetzen?“

Übersetzung: „Du musst nicht wissen, wo wir ihn hinbringen. „Alles gleich gut, ich möchte mir einen Platz zum Schlafen suchen, ein einfaches Hotel wäre schön.“

Quinn überlegt einen Moment. „Wir haben immer ein paar Zimmer in der Nähe der Castilla Mall. Du kannst meins haben, ich werde die nächsten Nächte zu tun haben. Bleib, ruhig bis zum Wochenende.“

„Danke.“

Er fischt eine Zimmerkarte aus seinem Sakko und reicht sie mir. „Zimmer 012 im Keller. Günstig, einfach und tagsüber echt schlecht beleuchtet.“

Ich schiele auf meine Uhr. Zu spät, oder früh, um noch im Gargoyle vorbeizusehen. Schade, ich hätte gerne nach Susan Ausschau gehalten.

Quinns Zimmer ist in der Tat einfach. Bett, Tisch, Stuhl, kleines Bad, keine Fenster. Perfekt. Das Zimmer sieht unbewohnt aus. Keine persönlichen Gegenstände, kein Buch, nicht einmal Waffen. Unwahrscheinlich, dass Quinn hier tatsächlich wohnt oder auch nur schläft.

Ich habe noch zwei Stunden bis Sonnenaufgang, die ich nutzen kann. Auf dem Boden sitzend nehme ich die Brieftasche von Käppi in die Hand, schließe die Augen und beginne zu meditieren. Alte Vampire mit meinem Talent können etwas über Gegenstände, die sie in Händen halten, erfahren. Ich bin offensichtlich zu jung dafür. Oder zu unbegabt. Wie auch immer, nach einer Stunde gebe ich auf und versuche es auf die althergebrachte Methode. Die Brieftasche enthält einen Ausweis, Patrick Soundso, bestimmt eine falsche Identität, eine passende Kreditkarte, Amex Platin, und so weiter. Ein Schwarzweißphoto zeigt eine ernst aussehende junge Frau in einem einfachen Kleid. Nichts, das mir heute weiterhelfen wird. Morgen werde ich mir die Adresse auf dem Ausweis näher ansehen. Jetzt ziehe ich mich aus und beginne bald darauf den tiefen Schlaf der Toten.

#solorpg

Update: 2024-02-24.

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